Astronomen haben vor kurzem das erste Direktbild des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße enthüllt. Dies ist ein Durchbruch, der schlüssige Beweise dafür liefert, dass Schwarze Löcher in der Tat in den Zentren normaler Galaxien, wie unserer eigenen, existieren. Die Ergebnisse liefern auch wertvolle Hinweise auf die Funktionsweise solcher Giganten, die das Universum, wie wir es heute kennen, geformt haben. Das Bild wurde von einer weltweiten Ansammlung von Radioteleskopen und dem internationalen Forschungsteam, der Event Horizon Telescope (EHT) Kollaboration, erstellt.
Mein Autor - der preisgekrönte Astrophysiker Prof. Dr. Heino Falcke (Radboud University, Niederlande) - hatte die Ursprungsidee für ein solches Bild schon vor 24 Jahren und war von Anfang an Teil dieses globalen Projekts. Bereits in seiner Doktorarbeit träumte er davon, dieses eine Bild zu realisieren. Im Jahr 2019 präsentierte Heino Falcke, damals Vorsitzender des Wissenschaftsrates der EHT-Kollaboration, auf einer großen Pressekonferenz in der europäischen Hauptstadt Brüssel das allererste Bild eines Schwarzen Lochs aus der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Riesengalaxie Messier 87 (M87). Es wurde zu einer weltweiten Sensation und wurde von 4,5 Milliarden Menschen rund um den Globus gesehen. Jetzt präsentierte die EHT- Kollaboration ihr zweites Meisterwerk.
In seinem Bestseller "Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir" (mit Jörg Römer, Klett-Cotta 2020) erzählt Falcke die Geschichte dieses unvergesslichen Lebensabenteuers und wissenschaftlichen Durchbruchs. Das Buch stand wochenlang in den Top 10 der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde in 12 Länder verkauft. Im vergangenen Jahr erschien die illustrierte Ausgabe (in Deutschland).
Heino Falcke ist immer noch aktiv an der EHT-Kooperation beteiligt und Mitglied des Vorstands. Für ihn war das Bild des Schwarzen Lochs der Galaxie M87 ein "Glückstreffer", aber das Beste sollte noch kommen. Das jetzt veröffentlichte Bild trifft das Herz der Dunkelheit unserer eigenen Galaxie - und ist damit das lang ersehnte Ziel seiner erstaunlichen wissenschaftlichen, aber auch persönlichen Reise.
"Das erste Bild, das wir gemacht haben, stammt von einer ungewöhnlichen, weit entfernten Monstergalaxie. Jetzt sehen wir denselben Feuerring, der eine unheimliche Dunkelheit umgibt, in einer ganz normalen Galaxie wie unserer eigenen. Das deutet darauf hin, dass Schwarze Löcher im ganzen Universum weit verbreitet sind - auch bei uns, im Herzen unserer Milchstraße", sagt Falcke. "Die Ergebnisse sind der Höhepunkt jahrhundertelanger astronomischer Forschung vieler engagierter Forscher auf der ganzen Welt, die uns jetzt buchstäblich an das Ende von Raum und Zeit gebracht haben. Diese faszinierende Reise wollte ich erzählen", fügt er hinzu.
Die Ergebnisse des EHT-Teams wurden heute in einer Sonderausgabe der Zeitschrift „The Astrophysical Journal Letters“ veröffentlicht. Die vollständige Pressemitteilung zu dieser bahnbrechenden Entdeckung gibt’s hier:
https://eventhorizontelescope.org/blog/astronomers-reveal-first-image-black-hole-heart-our-galaxy
